SPÖ-Silvan: „Muskel-Skelett-Erkrankungen sind häufigste Ursache für krankheitsbedingte Fehltage!“

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SPÖ-Silvan: „Muskel-Skelett-Erkrankungen sind häufigste Ursache für krankheitsbedingte Fehltage!“

Anfragen zeigen: Müssen wichtige Präventionsarbeit im Gesundheitsbereich und Arbeitsinspektorate weiter stärken!

Wien (OTS/SK) – Nach einer parlamentarischen Anfrage des Abg. zum Nationalrat Rudolf Silvan an Gesundheitsminister Johannes Rauch und Arbeitsminister Martin Kocher zeigt sich, dass Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes im Jahr 2021 in Österreich 14,7 Prozent der Krankenstandsfälle und 21,9 Prozent der Krankenstandstage ausmachen. Silvan, seines Zeichens Mitglied im Gesundheitsausschuss des Parlaments, erklärt: „Muskel-Skelett-Erkrankungen sind die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Fehltage. Auffällig ist die lange Dauer pro Krankenstandsfall von durchschnittlich 15,3 Tagen. An zweiter Stelle folgen die Erkrankungen der Atemwege.“ Erhoben werden diese Daten jährlich im österreichischen Fehlzeitenreport. Laut Schätzungen sind rund 50 Prozent dieser Erkrankungen beruflich bedingt. ****
Mit der Novelle, die nun in Begutachtung geht, soll das Angebot dieser Zentren bis 2025 auf 121 erhöht werden. Sind den Plänen zufolge künftig in einer Versorgungsregion zwei Stellen von Allgemeinmedizinern und Kinderärzten unbesetzt, haben Ärztekammer und Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) sechs Monate Zeit, neue Ärzte zu finden. Gelingt das nicht, können die jeweilige Landesregierung und die ÖGK gemeinsam eine Primärversorgungseinrichtung ausschreiben. Das Vetorecht der Ärztekammer entfalle dann, erklärte Rauch. Das kommt einer Entmachtung der Ärztekammer gleich.

Den Sozialversicherungen, allen voran der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK und der Allgemeinen Unfallversicherung AUVA aber auch dem Arbeitsinspektorat, ist es auf Grund deren wichtiger kontrollierender und beratender Tätigkeiten im betrieblichen Gesundheitsbereich und deren ausgezeichneter Präventionsarbeit zu verdanken, dass diese Zahlen nicht viel höher ausfallen. Der Gewerkschafter ist sich sicher: „Diese Präventionsarbeit und beratenden Tätigkeiten müssen deshalb nicht nur erhalten, sondern künftig auch gestärkt werden. Wird in die Unfall- und Krankheitsverhütung investiert, ist dies eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten!“

Seitens des Arbeitsinspektorats wurden im Vorjahr fast 8.000 betriebliche Besprechungen in Unternehmen durchgeführt. Insgesamt sind im Jahr 2022 402 Übertretungen im Bereich der Muskel-Skelett-Erkrankungen festgestellt worden. Die AUVA hat in den Jahren 2021 und 2022 die Vorbeugung von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen und damit verbundenen Arbeitsunfällen mit Hilfe einer eigenen Kampagne Namens „Packen wir’s an!“ in den Mittelpunkt der Präventionsaktivitäten gestellt. Auch die ÖGK leistete einen enormen Beitrag im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. So arbeiten mittlerweile mehr als 600.000 Erwerbstätige in durch die ÖGK zertifizierten Betrieben.

Für die Arbeitgeber*innen stellt die AUVA eine sehr günstige Haftpflichtversicherung dar, die alle Schäden an Personen abdeckt, die am Arbeitsplatz auftreten. Deshalb ist es aus Sicht Silvans essentiell, dass die Dienstgeberbeiträge zur Unfallversicherung nicht noch weiter gesenkt werden. Wie Silvan selbst, begrüßt auch der Minister in der Anfragebeantwortung die von der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention durchgeführte Attraktivierungskampagne hinsichtlich des Berufsbildes der Arbeitsmedizin.

Die Antworten der Minister sind für Silvan durchaus positiv. Der Abgeordnete, der selbst lange Jahre Landesstellenleiter der AUVA für Wien, NÖ und Burgenland gewesen ist, möchte sich aber weiterhin für Verbesserungen im Bereich der Muskel-Skelett-Erkrankungen einsetzen. Er sieht es dabei als wichtig an, dass bereits im Schulalter durch das Setzen von gezielten Bewegungsmaßnahmen und sportlichen Aktivitäten künftiger Muskel-Skelett-Erkrankungen entgegengewirkt wird und wird daher auch weiterführende parlamentarische Anfragen an die zuständigen Minister Polaschek und Kogler richten, um das Thema auch im Bildungs- und Sportministerium in den Fokus zu rücken. (Schluss) lk/ls

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230522_OTS0081/spoe-silvan-muskel-skelett-erkrankungen-sind-haeufigste-ursache-fuer-krankheitsbedingte-fehltage  vom 22. Mai 2023 um 12:15 Uhr

SV-Chef Lehner: Gelder für Spitäler einfrieren und für Kassenstellen verwenden

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Sozialversicherungschef Lehner: Gelder für Spitäler einfrieren und für Kassenstellen verwenden

Der Chef des Dachverbands der Sozialversicherungen Peter Lehner will in die Verhandlungen zur Gesundheitsreform eingebunden werden. Er unterstützt die Forderung der Ärztekammer nach 500 zusätzlichen Kassenstellen.

Die Sozialversicherung verlangt ihre Einbindung in die Verhandlungen zur Gesundheitsreform, die derzeit im Zuge der Gespräche zum Finanzausgleich geführt werden. Obwohl die Verhandlungen bereits laufen und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) dies angekündigt habe, sei immer noch nicht klar, ob die Sozialversicherung als einer der größten Finanziers mit am Tisch sitzen werde, beklagte Dachverbands-Chef Peter Lehner im Gespräch mit der APA.

Er hält aber den Finanzausgleich ohnehin nicht für den richtigen Rahmen, um über eine Gesundheitsreform zu sprechen, weil es im Finanzausgleich um Budgets und Zuständigkeiten gehe und nicht um eine ganzheitliche, gesundheitspolitische Perspektive. Eine Gesundheitsreform ist für Lehner „kein Kraftakt im Rahmen des Finanzausgleichs, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der nie abgeschlossen sein wird. Das Gesundheitssystem wird von gesellschaftlichen Veränderungen, neuen Anforderungen und dem medizinischen Fortschritt immer aufs Neue gefordert. Wir brauchen viele Schritte, um das System laufend anzupassen und weiterzuentwickeln“, betonte der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger.

Lehner fordert Verlagerung der Kompetenzen von Ländern an Sozialversicherung

Lehner unterstützt die Forderung der Ärztekammer nach 500 zusätzlichen Kassenstellen – die dafür notwendigen Mittel will er durch Einsparungen bei den Sozialversicherungsgeldern für die Spitäler aufbringen. Die Sozialversicherungen zahlen derzeit einen Pauschalbeitrag für die Spitäler, der aber vom Wirtschaftswachstum abhängig ist und damit jährlich steigt, womit sie damit inzwischen schon der größte Zahler für die Krankenanstalten sind. Der Dachverbands-Chef schlägt nun vor, diese Mittel für die Spitäler einzufrieren und mit den damit lukrierten Geldern die 500 zusätzlichen Kassenärzte zu finanzieren.

Nicht viel anfangen kann der Dachverbands-Chef mit der Forderung der Länder nach einer dritten Finanzierungssäule für die Ambulanzen, für die der Bund aufkommen sollte, weil damit das System noch komplizierte würde. Und bevor die Länder mehr Geld im Zuge des Finanzausgleichs fordern, sollten sie zunächst einmal darstellen, was sie konkret mit dem Geld machen wollen, forderte Lehner mehr Transparenz. Notwendig wären klare Zuständigkeit und Verantwortlichkeiten, betonte der Dachverbands-Chef, der zuletzt vorgeschlagen hatte, die Kompetenzen für die Spitäler von den Ländern zur Sozialversicherung zu verlagern.

Lehner fordert „digitale Transformation“ im Gesundheitsbereich

Wichtig ist Lehner für die Gesundheitsreform auch ein Ausbau der Vorsorge und die „digitale Transformation“. So müssten die Wahlärzte in das E-Card- und das ELGA-System integriert werden. Wichtig wäre seiner Ansicht nach auch eine Codierung von Diagnosen, womit für die Ärzte das umständliche Öffnen von PDF-Dokumenten in der Elektronischen Gesundheitsakte wegfallen würde. Das Gesundheitstelefon 1450 will Lehner für eine echte Steuerung der Patientenströme bundesweit einheitlich aufsetzen und ausbauen. Derzeit ist es länderspezifisch organisiert und wird etwa in manchen Bundesländern vom Roten Kreuz betreut. Künftig sollten Patienten bei einem Anruf dort in ganz Österreich die Auskunft erhalten, mit welchen Symptomen sie sich am besten wohin wenden sollen.

Quelle: https://www.diepresse.com/6284760/sozialversicherungschef-lehner-gelder-fuer-spitaeler-einfrieren-und-fuer-kassenstellen-verwenden  07.05.2023 um 07:33 Uhr