ACHTUNG: AUVA Leistungseinbußen wenn ihr mit dem E-Scooter in die Arbeit fährt

https://vorsorgeprofis.at/allgemein

In Österreich wird der E-Scooter rechtlich nicht als Verkehrsmittel wie ein Fahrrad betrachtet, sondern als Sportgerät. Diese Unterscheidung hat bedeutende Auswirkungen auf den Unfallversicherungsschutz, insbesondere bei Unfällen auf dem Arbeitsweg.

Beispiel: Herr Müller

  • Alter: 40 Jahre
  • Familienstand: Verheiratet, zwei Kinder
  • Nettoverdienst: 2.000 Euro monatlich
  • Verkehrsmittel: E-Scooter auf dem Weg zur Arbeit

Der Unfall:

Herr Müller fährt mit seinem E-Scooter zur Arbeit und stürzt dabei. Er verletzt sich schwer und erleidet einen Armbruch, was ihn für längere Zeit arbeitsunfähig macht. Doch was passiert nun, sowohl rechtlich als auch finanziell?

Rechtliche Auswirkungen des Unfalls:

Da der E-Scooter in Österreich als Sportgerät gilt und nicht als Verkehrsmittel, hat der Unfall auf dem Arbeitsweg folgende Folgen:

  • Kein Arbeitsunfall:
    Der Unfall mit dem E-Scooter wird nicht als Arbeitsunfall anerkannt, da dieser nicht als Verkehrsmittel gilt. Das bedeutet, dass Herr Müller nicht durch die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) abgesichert ist, wie es bei einem Unfall mit einem Fahrrad der Fall gewesen wäre.
  • Kein Anspruch auf Unfallversicherungsschutz:
    Da der E-Scooter als Sportgerät und nicht als Verkehrsmittel betrachtet wird, greift die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Ein Fahrradunfall auf dem Weg zur Arbeit wäre hingegen durch die Unfallversicherung der AUVA abgedeckt.

Finanzielle Folgen für Herr Müller:

  • Krankenstandsgeld:
    Da der Unfall nicht durch die Unfallversicherung gedeckt ist, muss Herr Müller auf Krankenstandsgeld zurückgreifen. Dieses beträgt 50-60% seines Nettoverdienstes und würde in seinem Fall etwa 1.000 bis 1.200 Euro monatlich betragen.

    • Das bedeutet für ihn einen Einkommensverlust von mindestens 800 bis 1.000 Euro.
    • Diese Lücke muss durch seine Familie ausgeglichen werden, was finanziell belastend ist.
  • Zusätzliche Kosten:
    • Medizinische Ausgaben für Behandlungen, Therapien oder Medikamente sind nicht immer vollständig von der Krankenkasse gedeckt.
    • Es könnten auch Rehabilitationskosten oder Hilfsmittel erforderlich sein, die zusätzliche finanzielle Belastungen mit sich bringen.

Auswirkungen auf die Familie:

Herr Müller ist verheiratet und hat zwei Kinder, die auf das volle Einkommen angewiesen sind. Die finanziellen Einbußen, die durch den Unfall entstehen, wirken sich auf die ganze Familie aus:

  • Einkommensverlust: Der Verlust von rund 800 bis 1.000 Euro pro Monat stellt eine erhebliche Belastung für die Familie dar.
  • Medizinische Kosten: Falls Herr Müller keine private Unfallversicherung hat, müssen seine Familie und er möglicherweise die Kosten für Behandlungen und Therapien selbst tragen.

Wichtige Erkenntnisse:

  • E-Scooter vs. Fahrrad: Während ein Unfall mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel durch die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt wäre, gilt der E-Scooter als Sportgerät und ist somit nicht automatisch durch die AUVA versichert.
  • Unfallversicherungslücke: Wer regelmäßig mit einem E-Scooter unterwegs ist, sollte sich bewusst sein, dass er möglicherweise ohne ausreichend Versicherungsschutz dasteht, wenn ein Unfall passiert. Eine private Unfallversicherung könnte hier eine wichtige Absicherung bieten.

Fazit:

Das Beispiel von Herrn Müller verdeutlicht die Bedeutung der rechtlichen Einstufung von Verkehrsmitteln und den Unfallversicherungsschutz in Österreich. Während Fahrräder in der Regel als Verkehrsmittel gelten und Unfälle auf dem Arbeitsweg durch die Unfallversicherung abgesichert sind, sind E-Scooter als Sportgeräte von diesem Schutz ausgeschlossen. Die finanziellen Auswirkungen eines Unfalls mit dem E-Scooter können daher erheblich sein, insbesondere für Familien, die auf das Einkommen des Hauptverdieners angewiesen sind. Es wird empfohlen, sich frühzeitig über den Versicherungsschutz zu informieren und bei Bedarf private Unfallversicherungen abzuschließen, um im Ernstfall abgesichert zu sein.

Quellen: https://www.auva.athttps://www.sozialministerium.atOGH-Urteil zum E-Scooter-Unfallhttps://www.oegb.at

Quelle: https://vorsorgeprofis.at/allgemein/achtung-auva-leistungseinbussen-wenn-ihr-mit-dem-e-scooter-in-die-arbeit-faehrt/ vom 18.02.2025